Kinder trauern anders

Kinderaugen und Kinderohren nehmen immer Anteil am Geschehen in der Familie. Sie spüren die Veränderungen, wenn ein Familienmitglied im Sterben liegt. Eltern legen oft eine falsche Vorsicht an den Tag, wenn der Todesfall eingetreten ist. Sie wollen ihre Kinder nicht belasten, weil sie glauben, dass Kinder mit dieser Situation nicht umgehen können, diese nicht begreifen können und oft hören Sie sich sagen: "Opa macht eine lange Reise." Doch für Kinder können diese Tabuisierungen verheerende Folgen haben, die sich später im Leben bemerkbar machen.
Als vollwertige Familienmitglieder haben sie ein Recht auf ihre Trauer und so sollten sie sich behutsam vom Verstorbenen verabschieden können. Erklären Sie ihnen liebevoll, dass wir nicht alles halten können in dieser Welt. Warum sie Abschied nehmen müssen. Warum ein Grab ausgesucht werden muss. Warum es Friedhöfe gibt. Beziehen Sie Ihr Kind ein, malen Sie zusammen ein Abschiedsbild, zünden Sie eine Kerze an oder vielleicht bemalen Sie auch einen Stein. Es gibt viele Möglichkeiten der Trauerbewältigung, aber vor allem - sprechen Sie mit Ihrem Kind, damit es begreift, dass das Leben endlich ist.
Es gibt wunderbare Bücher, die in traurigen Momenten helfen können:
- Abschied von Rune von Marit Kaldhol
- Ente, Tod und Tulpe von Wolf Erlbruch
- Leb wohl lieber Dachs von Susan Varley
- Der Baum der Erinnerung von Britta Teckentrup
- Für immer von Kai Lüftner und Katja Gehrmann
Möchten Sie diese mit Ihren Kindern lesen?
Kommen Sie gerne vorbei und leihen Sie sich ein Buch aus.
Unter meinem Bett
Eine Anregung für Eltern und ihre Kinder
Die Albumserie „Unter meinem Bett“, in der seit 2015 jährlich ein Album erscheint, vereint Kinderlieder bekannter deutscher Singer-Songwriter und Bands, wie Von Wegen Lisbeth, Olli Schulz, Die Höchste Eisenbahn, Käptn Peng oder Clueso. Sie verpacken witzige, nachdenklich, traurige und aufregende Themen in Lieder, die sowohl den kleinen als auch den großen Spaß machen. Der Wahl-Kölner Oliver Minck beteiligte sich 2019 mit dem Lied „Sterben“, in dem er ganz unbeschwert vom Tod erzählt und singt: „Alles was jetzt da ist muss irgendwann mal fort, damit es nicht zu voll wird an diesem wunder-wunderschönen Ort.“ Schon ab drei Jahren beginnen Kinder eine vage Vorstellung vom Tod zu entwickeln und ab sechs Jahren beginnen sie ein Gefühl für die Endlichkeit des Todes zu entwickeln. Oft sind es die Eltern, die mehr Berührungsängste haben, als ihre Kinder. Lieder und Bücher können es den Eltern erleichtern, mit ihren Kindern in ein Gespräch über den Tod zu kommen, ihnen nahezubringen, dass der Tod zum Leben dazugehört.