Raum der
Erinnerungen

Paul Koch
Geboren:
21.05.1920
Gestorben:
24.05.2012

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Lebensgeschichte

21. Mai 1920 Paul Koch erblickt in Callerheistert das Licht der Welt.

24. Mai 2012 Paul Koch ist von uns gegangen.

 

 

Pauls Lebensweg

Paul wohnte mit seinen Eltern, sein Vater war Schrankenwärter, und seinen beiden Geschwistern Josef und Maria in Nettersheim in der Eifel. Mit seinem 11/2 Jahre jüngeren Bruder musste Paul täglich einen Schulweg von 3 km pro Strecke zurücklegen, egal ob es regnete oder kniehoher Schnee den Schulweg zu einer wahren Herausforderung machte. Er war ein guter Schüler, der mit seinen Zeugnisnoten glänzte.
Mit 14 Jahren begann er eine Lehre als Bäcker und Konditior in Königswinter und arbeitete dann einige Jahre in seinem erlernten Beruf, bis ihn Vater Staat als Soldat einzog und sein Leben sich somit von Grund auf änderte.
Aufgrund seiner außerordentlich guten Sehkraft wurde er recht bald Unteroffizier und zur Flugzeugfrüherkennung abkommandiert. 1943 wurde er zur 16. Panzerdivision verlegt und vor Stalingrad schwer verwundet. Sein linkes Kniegelenk wurde durch einen Granatsplitter zertrümmert. Trotz allem war dies für Paul ein Glück, denn er wurde ausgeflogen und in Deutschland operiert, während seine Kameraden den Einsatz nicht überlebten. 
Nach wochenlangem Lazarettaufenthalt wurde er dann nach Hause entlassen. Beim Aussteigen aus dem Zug brach das versteifte linke Bein wieder auf und ein weiterer langer Lazarettaufenthalt war die Folge. Aber Paul gab nicht auf und ließ sich auch nicht durch die beiden schweren Krankheiten Fleckfieber und Malaria in die Knie zwingen, die ihn auch noch zu allem Überfluss heimsuchten.

Trotzdem war danach nichts mehr so, wie es vor seiner Verwundung war. Er musste zwar nicht mehr zurück an die Front, aber er konnte aufgrund seiner Verwundung seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben. Doch davon ließ sich Paul nicht unterkriegen und besuchte in Köln ein Wirtschafts-Gymnasium, wo er sein Abitur nachholte, was ihm dann den Weg zu einem Jura-Studium ebnete.
Zu diesem Zeitpunkt wohnte er im Kolpinghaus Köln, wo er sich durch seine freundliche und witzige Art, immer zu Späßen aufgelegt, einen großen Freundeskreis schuf. Er genoss nun sein Leben in vollen Zügenund war auch dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt. Dreimal wagte er den Schritt in eine feste Verbindung, indem er sich verlobte. Aber den letzten Schritt in eine Ehe, den wagte er dann doch nicht. Die Freiheit war ihm schon sehr wichtig.

Nachdem Paul einige Jahre in der Rechtsabteilung eines großen Kölner Verlages beschäftigt war, machte er sich mit einem Möbelgeschäft in Leverkusen selbstständig. Als er dann am 26. Januar 1964 eine zwanzig Jahre jüngere Frau aus der Eifel kennen lernte, war es um ihn geschehen und sein Schicksal nahm seinen Lauf.

Am 20. März 1964 heirateten die beiden und es folgten rasch hintereinander die gemeinsamen Kinder Stephan 1965, Sabine 1966, Thomas 1969 und Bärbel 1971.

Paul gab 1973 sein Möbelgeschäft auf, um bei Möbel Goebels in Köln als Einrichtungsberater zu arbeiten. In diesem Beruf hatte er, wie könnte es anders sein, großen Erfolg, was ihn dazu beflügelte seine Familie mit zwei weiteren Söhnen zu vergrößern. 1979 wurde Markus und 1982 Benni geboren. Diese große Familie war für ihn natürlich auch eine enorme Herausforderung. Kinder sind bekannter Weise teuer! Er arbeitete deshalb weit über sein Rentenalter hinaus bei seiner Firma, die inzwischen von Porta-Möbel übernommen wurde, weiter. Erst mit der Vollendung seines 80-igsten Lebensjahres zog er sich in den wohlverdienten Ruhestand zurück.
Fortan widmete er sich seiner großen Familie, erzählte seinen jüngsten Söhnen und seinen Enkelkindern tolle Geschichten, die er sich alle selbst ausdachte. Da handelte es sich mal um die Rehlein im Walde oder einfach eine Geschichte von "dem kleinen Tellerchen". Keiner hatte so viel Fantasie beim Erzählen von erdachten Geschichten.
Auch die Musik liebte Paul über alle Maßen. Er liebte es zu singen, auf dem Klavier zu improvisieren oder aber meisterhaft auf der Mundharmonika zu spielen. Das war seine Lieblingsbeschäftigung bis zum Schluss.

Paul konnte die letzten Monate im Kreis seiner Familie behütet verbringen und noch seinen 92. Geburtstag feieren, ehe er sich drei Tage später von seiner Familie verabschiedete.

Er ist von uns gegangen, aber er wird immer in unser aller Herzen weiterleben.