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Herzlich willkommen bei Jacobs Bestattungen in Bedburg

Bestattungskultur in vierter Generation

Ulrike und Stefan Jacobs

 

"Es ist egal zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert,
es ist immer zu früh und es tut immer weh."

Wir freuen uns, dass Sie unsere Internetseite besuchen. 
Hier möchten wir Ihnen einen ersten Eindruck unserer Arbeit, unserer Überzeugungen und Leistungen geben.
Gerne sind wir für Sie da.

Der Tod ist ein Thema, das viele lieber nicht ansprechen wollen. Aber Leben und Tod sind nun einmal untrennbar miteinander verbunden. Und wenn ein Mensch geht, ist es die Aufgabe der Hinterbliebenen, mit einer würdevollen, individuellen Bestattung ein Zeichen des Andenkens zu setzen. Und es ist unsere Aufgabe, die Angehörigen auf der schweren Wegstrecke bis zum Tag der Bestattung etwas zu entlasten. Mit der gebotenen Sensibilität kümmern wir uns um Formales und Organisatorisches, wo immer es möglich ist. Damit für die Hinterbliebenen Trauer und Erinnerung ganz im Vordergrund stehen.

Für die Angehörigen ist es wichtig, dass sie die Wünsche des Verstorbenen kennen und erfüllen können. Deshalb ist es richtig, sich rechtzeitig Gedanken zu machen und Vorkehrungen zu treffen. Wir möchten Sie mit unseren Internetseiten entsprechend informieren und etwas mehr Transparenz in ein Tabu-Thema der Gesellschaft bringen. Wir laden Sie herzlich ein, sich in Ruhe bei uns umzusehen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie ausführliche Informationen über unser Bestattungshaus und unsere Leistungen, vor, während und nach einem Trauerfall. Erkundigen Sie sich in aller Ruhe über die verschiedenen Bestattungsarten (Erd-Bestattung, Feuer-Bestattung, Wald- und See-Bestattung) sowie mögliche Grabarten. Natürlich sind wir ebenfalls bemüht, Ihnen allgemeine Informationen rund um das Thema Trauer und Trauerbewältigung zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören neben hilfreichen Hinweisen für Hinterbliebene, beispielsweise auch Muster und Vorlagen für Kondolenzbriefe und Empfehlungen zu Trauerliteratur.


Gedenkportal

Wie spricht man eigentlich
über den Tod?
Ein Versuch mit 14 Jugendlichen

 

Ihr Buch Wie spricht man eigentlich über den Tod leitet die norwegische Autorin Anna Fiske mit folgenden Worten ein:

 

Vielen fällt es schwer, an den Tod zu denken.
Manchen fällt es schwer, über den Tod zu sprechen
Vielleicht liegt es daran, dass wir so wenig darüber wissen.

In unserer Arbeit können wir das so immer wieder beobachten: Es fehlt den Menschen an Wissen, was dazu führt, dass noch immer veraltete oder medial geprägte Vorstellungen vom Tod und dem Beruf des:der Bestatter:in herrschen. Auch das Sprechen über diese Themen fällt den Menschen schwer.

Uns ist das Sprechen über den Tod und ein natürlicher Umgang mit dem Thema wichtig. Deshalb empfangen wir gerne auch kleine und große Köpfe in unserem Bestattungshaus, um ihnen unseren Beruf näher zu bringen. Trippelten im letzten Jahr noch Füße einer Kindergartengruppe durch unser Haus, durften wir nun 14 Schüler:innen des Silverberg-Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Frau Julia Werth begrüßen. Im Fach Praktische Philosophie behandeln sie das Thema Tod und Trauer.

Nachdem alle einen Platz gefunden hatten, stellten wir unser Unternehmen und unsere Arbeit vor: „Wir sehen unseren Beruf als einen Dienst am Menschen, wir kümmern uns um die Verstorbenen, bereiten ihnen einen würdevollen letzten Weg und helfen den Angehörigen nicht nur bei allem Organisatorischem, sondern sind auch für sie da in diesem Moment der Trauer.“ Das Thema scheint – besonders für junge Menschen – weit weg, doch ist es uns wichtig zu erwähnen: „Der Tod kennt keine Reihenfolge“ – ein Satz, der keine Angst einflößen, jedoch Respekt für das Leben und unsere Mitmenschen schaffen soll.

Dann ging es auch schon direkt los: Eingeteilt in drei Kategorien – Beruf, Persönliches, Skurriles –ergab sich ein buntes Potpourri an Fragen: Wie sind Sie Bestatter geworden? Haben Sie schonmal jemanden beerdigt, mit dem Sie verwandt waren? Sind Sie gläubig? Stimmt es, dass ein Mensch nach dem Tod ein paar Gramm weniger wiegt? Was war das Traurigste, was Sie erlebt haben?

All diese Fragen, auch die etwas skurrileren, haben wir versucht offen und ausführlich zu beantworten. Mit jeder Antwort konnten wir so hoffentlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen und den Jugendlichen unsere Arbeit vermitteln, vielleicht auch ein paar Denkanstöße mit nach Hause geben.  

Uns hat der Besuch der Jugendlichen wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, offen über die Themen Tod und Trauer zu sprechen, sie in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen, sie nicht zu scheuen. Über den Tod zu sprechen, muss nicht immer traurig sein, wie uns Anne Fiske in ihrem Buch erinnert:

Wenn wir an den Tod denken, denken wir auch an die Liebe
und wie viel Leben es auf der Welt gibt.

 

Anna Fiske: Wie spricht man eigentlich über den Tod?
Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, 2024.


Sprecht darüber!

aus der Serie "Reingedacht"

Bildnachweis: Adobe Stock #185757885 von De Visu

Schon bei dieser Aufforderung kommt Unbehagen auf. Darüber sprechen? Über das Ende? Oh, aber bitte nicht heute!

Es ist absolut verständlich, dass es kein einfaches Thema ist. Deswegen drücken sich so viele davor. Wie sollte man so ein Gespräch auch beginnen? Gerade wenn „die Alten“ immer älter werden und sich noch nie über ihre Bestattungswünsche geäußert haben. 
„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“ wäre die softe Variante, um sich langsam heranzutasten. Es geht aber auch lässiger: „Wie möchtest du denn mal unter die Erde kommen?“ ist zwar sehr direkt, aber zielführend. 

Wenn wir die letzten Wünsche unserer Eltern, Großeltern, Geschwister oder Freunde nicht kennen, können wir sie nicht erfüllen. Dann sitzt irgendwann das Bestattungsunternehmen vor einem und fragt alle möglichen Fragen, auf die wir keine Antwort wissen. Das ist sehr belastend!

Welche Blumen mochte Großtante Elli am liebsten? „Keine Ahnung.“
Wollte sie lieber eine Erdbestattung oder eine Feuerbestattung? „Woher soll ich das wissen?“
Sarg oder Urne und wenn ja, welches Modell? „Über so was haben wir nie gesprochen.“
Und welche Musik mochte der Cousin gern? Spielte der nicht ein Musikinstrument? Wäre Live-Musik bei der Bestattung eine Option? „Ja, vielleicht – aber welche?“

Die letzten Wünsche zu kennen und bei der Gestaltung von Beisetzung und Trauerfeier mitzuwirken, sind die wichtigsten Schritte im Trauerprozess. Wir können bei aller Traurigkeit und Ohnmacht trotzdem etwas tun. Also ran an die unangenehmen Fragen! Denn wenn der Tod ein Tabuthema ist, muss jemand das Tabu brechen.

 


Lotsen auf dem Weg aus der Trauer

aus der Serie "Eine Art Feuillton"

Fotonachweis; Adobe Stock #985190661 von C.Arcurs/peopleimages.com

Wer einen geliebten Menschen verliert, durchlebt eine schwere Zeit. Den Abschied zu verarbeiten, kostet Kraft. Die Zeit der Trauer ist schmerzhaft und kann – je nach Persönlichkeit – sehr lang sein. Unter Umständen beginnen sich die Gedanken im Kreis zu drehen, und es scheint fast unmöglich, selbstständig zurück ins Leben zu finden. 

„Wir brauchen liebe Menschen, die uns unterstützen, um den Weg der Trauer gehen zu können“, erklärt die Trauerbegleiterin Chris Paul im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Viele Menschen haben Hemmungen im Umgang mit Trauernden, beobachtet Paul: „Man weiß nicht, wie man sich verhalten soll, hat Angst, etwas Falsches zu sagen.“ Sie empfiehlt, bei der Unterstützung von Trauernden „uneitel“ zu sein. Man sollte nicht helfen, um gute Rückmeldungen zu bekommen, sondern man sollte das Ziel haben, einen Menschen in Not vorbehaltlos zu unterstützen. 

Nicht immer sind Freunde oder andere Familienmitglieder die richtigen Ansprechpartner. Dennoch muss kein Mensch mit seiner Trauer alleinbleiben. Professionelle Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter wie Chris Paul sind einfühlsame und psychologisch geschulte Partner. Einen Kontakt stellen wir gerne her.

Übrigens: Auf das eigene Ableben kann man sich vorbereiten. Die neue elfteilige Videoreihe „Abschied – Dein Ratgeber für den letzten Weg“ der Apotheken Umschau will dabei unterstützen, sich seiner letzten Wünsche bewusst zu werden. Einfühlsam greifen die Videos Themen wie Hospiz und Palliativmedizin, Sterbeprozess und Trauern, selbstbestimmte Bestattung und Nachlass auf. Die Videos finden Sie im YouTube-Kanal der Apotheken Umschau unter www.a-u.de/!1292891

 


Kirche, Handwerk, Bestatter: Ein Bündnis für die Bestattungskultur

aus der Serie "Eine Art Feuillton"

Adobe Stock #972550991 von TiA

Wenn ein Mensch verstirbt, stehen Hinterbliebene vor einem seelischen Scherbenhaufen. Zuverlässige, kompetente und mitfühlende Hilfe ist in dieser traurigen Situation wichtig. Zum Glück kann sie von verschiedenen Seiten kommen – und die Helfer arbeiten zusammen. Seelsorger, Bestatter und handwerkliche Dienstleister wie Steinmetze und Friedhofsgärtner stimmen sich untereinander ab, um den Angehörigen etwas von ihrer Last zu nehmen.

Regelmäßig treffen sich Vertreter und Vertreterinnen dieser Berufe, um sich im „Zentralen Besprechungskreis Kirche und Handwerk“ auszutauschen. „Immer mehr Menschen sterben allein und die Vielfalt der Bestattungsformen nimmt zu. Als Kirche müssen wir uns fragen, wie wir den Friedhof als Ort der Begegnung und des Gedenkens bewahren und gleichzeitig auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren können“, erklärte Thomas Adomeit, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche aus Oldenburg. „Wert und Würde kommen einem Menschen nicht nur im Leben zu, sondern reichen über den Tod hinaus. Deshalb ist die Bestattungskultur einer Gesellschaft ein Ausdruck von Humanität und des Umgangs auch mit Lebenden“, betonte Josef Holtkotte, katholischer Weihbischof in Paderborn.

Die Bundesverbände der deutschen Bestatter und Steinmetze warben während der Konferenz in Hamburg für lebensnahe Regelungen bei Friedhofssatzungen. Beide positionierten sich deutlich gegen die Praxis anonymer Bestattung. Diese solle nur auf ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen erfolgen. Das namentliche Gedenken an einen Menschen sei eine Frage persönlicher Würde und kultureller Verantwortung gleichermaßen.

„Die Bestatterinnen und Bestatter sind die zentralen Ansprechpartner für alle, die einen geliebten Menschen verloren haben, oder die sich Gedanken um ihren eigenen Abschied machen. Für uns als Berufsverband ist es entscheidend, eng mit den anderen friedhofsnahen Gewerken und mit den Kirchen im Austausch zu stehen, um unsere Erfahrungen und unsere Expertise zielgerichtet einzubringen“, erklärte Stephan Neuser, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Bestatter.

 


Kita Weltentdecker zu Besuch

 

 

An einem verregneten Montagmorgen kamen viele kleine Kinderfüße die Stufen zu unserem Bestattungshaus hinaufgetrippelt: Die blaue Gruppe war zu Besuch! Die Erzieherinnen der Kindertagesstätte Weltentdecker aus Bedburg-Kirdorf erkundeten in den vergangenen Wochen die Themen Sterben und Trauer.

 

 

Da kam die Frage auf: Was passiert mit dem Körper nach dem Tod? Und was macht überhaupt eine Bestatterin, ein Bestatter? Wir unterstützen dieses Projekt gerne, denn es ist uns wichtig, auch mit den Kleinsten über dieses Thema und unseren Beruf zu sprechen.

Die erste Frage der Kinder war schnell beantwortet:
»Wie heißt du?«

»Ich heiße Stefan und das ist meine Frau, Ulrike.«

Und schon war das Eis gebrochen – die älteren Kinder begannen erste Fragen zu stellen, dann trauten sich auch die kleinen. Die Fragen sprudelten, es war spannend zu sehen, was die Kinder bewegt, was sie wissen wollen.

»Meine Oma ist schon tot.«

»Mein Opa auch.«

»Meine Großeltern nicht, aber mein Kaninchen ist gestorben und meine Mama hat es im Garten vergraben.«

In einem Alter zwischen 3 und 6 Jahren entwickeln Kinder schon eine vage Vorstellung vom Tod, kommen vielleicht durch den Tod der (Ur-)Großeltern oder eines Haustieres das erste Mal mit ihm in Berührung. Es ist erstaunlich, wie viel Kinder doch aufnehmen und verstehen!

»Liegt da jemand drin?«

»Nein, aber wir können ja mal hineinschauen.«

Die Fragen der Kinder behutsam und mit Bedacht zu beantworten, war uns wichtig und es war eine Freude zu sehen, wie neugierig und offen sie waren. Mit der Hilfe vieler kleiner Hände wurden die Schrauben des Sargs aufgeschraubt und ein verstohlener Blick ins Innere geworfen. Auch die Urnen haben sie sich genau angesehen und als wir ihnen vorgeführt haben, wie ein Sarg in das Bestattungsfahrzeug geschoben wird, staunten sie.

 

Wir danken der Erzieherin Melina Feldmann mit ihrem Team Kimberly Kraus und Shana Östreich für ihren Mut, die Kinder an dieses Thema heranzuführen, ihnen zu zeigen, dass der Tod zum Leben gehört, denn nur so pflanzen wir den Respekt für das Leben.

 

 

Buchtipps:

Ente, Tod und Tulpe von Wolf Erlbruch
Altersempfehlung: 4-6 Jahre

Die besten Beerdigungen der Welt  von Ulf Nilson & Eva Eriksson
Altersempfehlung: 4 - 6 Jahre

Der Baum der Erinnerung von Britta Teckentrup
Altersempfehlung: Ab 4 Jahren

Für immer von Kai Lüftner & Katja Gehrmann
Altersempfehlung: 5 – 7 Jahre

Lotte – Deine Sternenschwester von Viktoria Alsmann & Anika Schneider
Altersempfehlung: ab 3 Jahre

Omas Erbse von Michael Friemel
Altersempfehlung: ab 5 Jahre

Gebrauchsanweisung gegen Traurigkeit von Eva Eland
Altersempfehlung: ab 3 Jahre

Himmelwärts von Karen Köhler
Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Sommer ist trotzdem von Espen Dekko
Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Das unsichtbare Band von Patrice Karst
Altersempfehlung: ab 3 Jahren

Ein Ort für meine Traurigkeit von Anne Booth und David Litchfield
Altersempfehlung: ab 5 Jahren

 


Die Würde der Toten: Eine Verantwortung, die wir tragen

Leben und Tod haben auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Die Reflexion über existenzielle Themen ermöglicht uns einen Blick in die eigene Gegenwart und in die Zukunft. Der Totensonntag zum Beispiel bietet eine große, allgemeingültige Deutungsmöglichkeit. Er gibt uns als Gesellschaft die Chance, über uns selbst nachzudenken und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Trauerhaltestelle Hamburg-Ohlsdorf © Bundesverband Deutscher Bestatter e. V.

Die stillen Feiertage im November bieten die Gelegenheit, sich mit den existenziellen Themen Leben und Tod auseinanderzusetzen. Diese Themen sind nicht ausschließlich religiös geprägt, sondern berühren uns tief in unserer Lebenswirklichkeit. Dennoch spielen Religion und Glaube gerade an diesen stillen Novembertagen für viele Menschen eine bedeutende Rolle. 
  
Leben und Tod haben auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Die Reflexion über existenzielle Themen ermöglicht uns einen Blick in die eigene Gegenwart und in die Zukunft. Der Totensonntag zum Beispiel bietet eine große, allgemeingültige Deutungsmöglichkeit. Er gibt uns als Gesellschaft die Chance, über uns selbst nachzudenken und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. 
  
Die aktuellen kriegerischen Handlungen in der Ukraine und in Israel sowie zahlreiche andere Kriege, die täglich unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden, verleihen dem Volkstrauertag eine traurige Aktualität. Flüchtlinge, die auf dem Weg in ein besseres Leben im Mittelmeer ums Leben kommen, sind gewissermaßen gleich vor unserer Haustür zu finden. Ebenso sind Opfer von Naturkatastrophen und traumatisierte Überlebende, die Familie, Freunde und ihre Existenz verloren haben, zu beklagen. 
Diese stillen Feiertage sollte jedoch nicht nur mit dem Gedenken an Kriegs- und Katastrophenopfer in Verbindung gebracht werden, sondern er kann uns auch zum Innehalten bewegen und eine kollektive Erinnerung an die Verstorbenen ermöglichen. 
  
Wie gehen wir als Gesellschaft mit den Verstorbenen um? In Deutschland werden in diesem Jahr über eine Million Menschen gestorben sein - Menschen aller Glaubensrichtungen und gesellschaftlichen Schichten, arme und reiche, alte und junge, gesunde und kranke Menschen. Nehmen wir sie wahr? Sprechen wir über sie? Überwinden wir, zumindest im Tod, kulturelle, religiöse und politische Grenzen? 
  
Eine Initiative der Stiftung Deutsche Bestattungskultur und des Kuratoriums hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Grenzen zu überwinden. Mit der Errichtung der Trauerhaltestelle auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf wurde ein realer Ort geschaffen, an dem jeder nach seiner Art trauern darf und seine Trauer in Wort und Bild sichtbar machen kann. Hier findet lebendige Trauerarbeit mitten in der Gesellschaft statt. 
  
Ein ganz anderer Einsatz erfolgt durch die ehrenamtlichen Bestatterinnen und Bestatter der Organisation Deathcare Germany e.V. Sie reisen dorthin, wo menschliche Existenz gerade erst erschüttert wurde - sei es durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürme oder durch Flugzeugabstürze und Zugunglücke. Sie unterstützen vor Ort aktiv und mit Beistand die Helfer, bergen und versorgen Verschüttete und Verstorbene und geben vor allem den Toten ihren Namen zurück, auch denen, die durch die Katastrophe unkenntlich gemacht wurden. 

Nicht zu vergessen sind auch unsere Bestatterinnen und Bestatter vor Ort, in kleinen Städten und großen Metropolen, in allen Bundesländern unserer Republik. Sie stehen täglich den Angehörigen in ihrer Trauer bei, versorgen die Verstorbenen, beraten, unterstützen und organisieren professionell alle Aufgaben einer Bestattung. Sie kümmern sich tagtäglich um das Leben und den Tod, um die Angehörigen und die Verstorbenen. 
  
Nutzen wir die Gelegenheit dieses stillen Monats November, um einen Moment innezuhalten und an diejenigen zu denken, die von uns gegangen sind, sowie an diejenigen, die andere Menschen auf diesem schweren Weg begleiten. Denn das macht uns als Gesellschaft aus: nicht nur wie wir mit den Lebenden umgehen, sondern auch wie wir die Toten behandeln. Denn auch die Menschenwürde eines Verstorbenen ist nicht verhandelbar, sondern unsere gesellschaftliche Verpflichtung. 
  
Wir möchten dazu ermutigen, den November als Anlass zu nehmen, über die Bedeutung von Leben und Tod nachzudenken und sich bewusst zu machen, dass die Würde der Verstorbenen in unserer Hand liegt. 

 

Weiterführende Informationen 
  
Trauerhaltestelle, Hamburg-Ohlsdorf 
Welche Bedeutung die Trauerhaltestelle für Menschen haben kann, die hier erstmals einen Raum für ihre ganz eigene Trauer, ihr eigenes Gedenken finden, wird eindrücklich in einem neuen Kurzfilm deutlich, für den die Stiftung an und in der Trauerhaltestelle mit Besucherinnen und Besuchern gesprochen hat. Ihre Aussagen zei-gen deutlich, dass die Trauerhaltestelle nicht nur ein neuartiger Trauer- und Gedenkort in Hamburg ist. Sie ist ein notwendiger Anstoß hin zu einer zeitgemäßen Trauerkultur: individuell, kreativ, rücksichtsvoll und ohne starre Vorgaben. 

www.stiftung-deutsche-bestattungskultur.de/projekte/trauerhaltestelle-hamburg/

  
  


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