Rosi Becker

08.07.1955 in Immerath (Erkelenz)
27.02.2023 in Lohmar

Lebensgeschichte


Rosi Becker 1955 - 2023

Rosi Becker kam als Rose-Maria Hansen am 8.7.1955 als Tochter von Therese und Josef Hansen in Immerath, jetzt Erkelenz, zur Welt. Da ihre Geburt schwierig war und von Ordensschwestern unterstützt wurde, durften diese den Namen Rose-Maria auswählen. Rosi mochte diesen Namen nicht und so stellte sie sich immer direkt und fröhlich mit „Ich bin Rosi“ vor. Ihre fröhliche, direkte, ehrliche, tatkräftige und manchmal auch impulsive Art hat sie sich bis zuletzt bewahrt.

Sie wuchs als älteste Tochter von drei Kindern auf und unterstützte schon früh ihre Mutter bei der Hausarbeit. Da ihre Tante früh starb, wurde ihre Cousine noch mit in die Familie aufgenommen und Rosi wurde noch stärker familiär eingebunden.

Ihr Hobby war das Tanzen und so trat sie in einer Tanzgruppe regelmäßig auf. Sie trainierte später auch jüngere Tanzgruppen.

Nach der Schulzeit begann sie eine Lehre als Einzelhandelskauffrau bei der damaligen Lebensmittelkette Stüssgen. Dort arbeitete sie nach abgeschlossener Lehre weiter.

1975 heiratete sie Günter Becker, zog nach Bedburg Rath und bekam 1977 ihre Tochter Alexandra und 1981 ihren Sohn Markus. 1984 baute Günter ein Haus in Kirchherten am Rosenstock und die Familie zog zurück in den Heimatort Kirchherten. Da Markus an einer Muskeldystrophie litt, war sie als Mutter die ersten Jahre bis zur gesicherten Diagnose viel in Krankenhäusern und schlief häufig neben dem Kinderbett auf einem Besucherstuhl. Diese Krankheit bestimmte von da an ihr familiäres Leben. Sie hat für ihren Sohn gekämpft und immer so viel Normalität in sein Leben gelassen wie möglich. Da zu erwarten war, dass Markus nach und nach seine Muskelkraft verlieren würde und später auf ihre Pflege angewiesen sein würde, lernte sie sich in den Pflegekraftberuf hinein und arbeitete in Teilzeit zunächst im Altenheim in Kirchherten und später beim Caritas- Seniorenzentrum Stiftung Hambloch in Kaster. Als Pflegekraft war sie überaus engagiert und den Menschen zugewandt. Ihre positive Art, ihr Humor und ihre Tatkraft wurden sehr geschätzt.

Die Ehe zu Günter wurde nach 17 Jahren geschieden.

1997 heiratete sie erneut, aber auch diese Ehe wurde nach ca. 10 Jahren geschieden.

Sie begleitete als engagierte Mutter ihren schwerbehinderten Sohn überall hin – zum E-Rolli-Hockey-Training, zu sämtlichen Spielen und zu den Spielen des KEC, Markus Lieblingsmannschaft. Sie unterstütze ihn in seiner Selbständigkeit und seinem Drang ein „normales“ Leben zu haben mit Vereinen, Sport und einem Job beim LBV. Selbst als Markus einen Führerschein machen wollte, setzte sie sich für ihn ein, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, wie er im E-Rolli mit verminderter Muskelkraft jemals ein Auto fahren sollte. Wie so viele Wagnisse, klappte auch das!

Im Jahr 2006 musste sie mit dem schweren Verlust von Markus plötzlichen Tod klarkommen. Ihr Lebensmittelpunkt war weggerissen...

Sie fand Ausgleich in ihren Walkingrunden im Feld und regelmäßigen Wallfahrten.

Mit der Geburt ihres 1. Enkels Moritz 2011 konnte sich Rosi wieder aus vollem Herzen freuen und engagierte sich als Oma jeden Dienstag und darüber hinaus als Betreuung. Mit der Geburt von Theo 2013 und Lotte 2016 war ihr Omaglück komplett und sie liebte ihre Enkelkinder heiß und innig. Sie war für jeden Spaß zu haben und fuhr sie zu sämtlichen Aktivitäten wie Schwimmkurs, Musikkurs etc. Sie war überaus fit und konnte mit ihnen jede Herausforderung annehmen.

 

Im Oktober letzten Jahres bekam sie die niederschmetternde Diagnose eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms mit Metastasen in der Leber, in den Lymphen und im Gehirn, an dem ihr Ex-Mann Günter gerade erst verstorben war. Da sie sich körperlich und seelisch absolut fit fühlte, ging sie den Kampf gegen diesen aggressiven Krebs an. Sie hat hart mit ständiger Übelkeit bei den Chemos und den Bestrahlungen gekämpft und wurde zusehends schwächer. Vier Wochen vor ihrem Tod hat sie wechselnd bei sich in Kirchherten oder bei ihrer Tochter und der Familie in Bonn gelebt. Als ihre Schmerzen unerträglich wurden, kam sie ins Krankenhaus. Vier Tage vor ihrem Tod wurde sie ins Hospiz in Lohmar verlegt, wo sie in Ruhe und mit einem wunderschönen Ausblick aus ihrem Bett noch die Krankensalbung im Kreis ihrer Lieben bewusst wahrgenommen hat. Zwei Tage später hat sie bewusst ihre letzten Atemzüge gemacht. Das passte zu ihr – sie hatte alles erledigt und konnte loslassen.

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